Die Sage von der Weibertreue

Reliev "Weibertreue"
Reliev "Weibertreue"

Die Sage von der Belagerung der Weidelsburg wird in der Literatur, wenn eine zeitliche Einordnung vorgenommen ist, gelegentlich mit der Belagerung von 1443 in Beziehung gebracht, ganz überwiegend jedoch mit der zweiten Belagerung der Weidelsburg im Jahr 1448. Darauf nimmt auch die 1963 die am Haupttor angebrachte Steinplastik von Haarberg Bezug, die diese beiden zuletzt genannten Jahreszahlen nennt. Wenn ein historischer Kern in der Weidelsburg-Sage begründet liegt, ist die Zuordnung zur zweiten Belagerung von 1448 die plausiblere Deutung, da nur bei diesem Ereignis die Übergabe der Burg durch die Belagerer erzwungen wurde und die „Weibertreue“ nur in diesem Zusammenhang einen Sinn macht

 

 

 

 

Hier die Sage in Kurzform:

 

 

Der Ritter hatte endlich eingesehen, dass jede Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang der Belagerung für ihn verloren war. Da ging seine Hausfrau, die schöne Agnes, hinunter in das feindliche Lager und ließ sich vor den Landgrafen führen. Weinend fiel sie ihm zu Füßen und bat um Gnade. Der Landgraf war hoch erzürnt und wollte durchaus, dass der Ritter sich ihm zum Gefangenen stelle. Doch rührten ihn die Tränen des Weibes und er sprach: „Ob er sich gleich fest vorgenommen, nicht einen Hund auf dem Schlosse leben zu lassen, so solle ihr doch samt ihren Jungfrauen und Mägden vergönnt sein, mit allem, was jeder lieb sei und sie tragen könne, frei von dannen zu gehen. Der Junker aber und alle Mannspersonen sollten bis auf weiteren Bescheid droben verziehen.“ Dessen setzte der Landgraf ihr sein fürstliches Wort zum Pfande. Sie eilte nach der Burg zurück, nahm ihren Eheherrn auf den Rücken, indes ihre Jungfrauen sich mit ihren besten Kleidern und Kleinodien beluden und so zogen sie ab. Wie das der Landgraf sah, meinte er, des Junkers Abzug habe nicht in seiner Zusage gelegen. Agnes erwiderte jedoch: „Was würde mir anderes lieb und kostbar sein, wenn ich meinen Herrn hinter mir in Todesgefahr wüsste? Ihr habt mir erlaubt, mitzunehmen, was mir das Liebste sei. Darum habe ich meinen teuersten Schatz genommen.“ Solche Treue und Liebe brach des Landgrafen Zorn und er ließ sie ziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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